Nachträge
Als Nachträge bezeichnet man im Bauwesen nachträglich beauftragte Leistungen oder Vertragsänderungen, die über den ursprünglichen Auftragsumfang hinausgehen. Ein oder mehrere Nachträge werden an den bestehenden Auftrag angehängt und erhöhen dessen Gesamtsumme entsprechend. In der Regel entstehen Nachträge durch Planungsänderungen, zusätzliche Wünsche des Bauherrn oder unvorhergesehene Schwierigkeiten während der Bauausführung. Eine professionelle Abwicklung der Nachträge ist entscheidend, um Budgetüberschreitungen und Streitigkeiten zu vermeiden – hier kommt das Nachtragsmanagement in ASBwin ins Spiel.
Nachtragsverwaltung mit ASBwin
ASBwin unterstützt die Verwaltung von Nachträgen im Modul Bauregie. Für jeden Bauauftrag gibt es dort ein Register Nachträge, in dem alle bereits erfassten Nachträge tabellarisch aufgelistet sind. Beim ersten Nachtrag legt das Programm automatisch den Hauptauftrag als Bezugsposten an. Über die Schaltfläche Neuer Nachtrag kann man weitere Nachträge hinzufügen: Jeder neue Nachtrag erhält dabei automatisch eine fortlaufende Nummer sowie ein Datum der Erteilung. Nachträge lassen sich entweder pauschal erfassen, indem man direkt eine Nachtragssumme und eine Bezeichnung eingibt, oder positionsgenau, indem man zusätzliche Positionen im Leistungsverzeichnis anlegt und vom Programm summieren lässt. In beiden Fällen kann im Feld Bezeichnung der Grund bzw. die Beschreibung des Nachtrags vermerkt werden, was eine klare Zuordnung in Auswertungen ermöglicht. Alle Nachtragsdaten fließen sofort in die Projektkalkulation ein, sodass die aktualisierten Kostenstände jederzeit abrufbar sind.
Nachtragspositionen im Leistungsverzeichnis
Wenn ein Vertrag nicht pauschal, sondern mit detailliertem Leistungsverzeichnis abgeschlossen wurde, können Nachtragspositionen direkt im Abrechnungs-LV erfasst werden. Über das Abrechnungsfenster (Aufmaß) fügt man an der gewünschten Stelle im vorhandenen LV eine neue Position ein. Diese erhält automatisch eine alphanumerische Positionsnummer – zum Beispiel 1.8.a, fortlaufend an die letzte Hauptposition angehängt. Für die Nachtragsposition werden Menge, Einheit, Einheitspreis und eine Leistungsbeschreibung erfasst, analog zu regulären LV-Positionen. Um die Eingabe zu erleichtern, kann man die Werte der vorherigen Position als Vorgabe übernehmen. Wichtig ist, der neuen Position die zugehörige Nachtragsnummer zuzuweisen, damit sie dem richtigen Nachtragsvorgang zugeordnet wird. Nachtragspositionen werden im LV deutlich kenntlich gemacht – etwa durch eine abweichende farbliche Hinterlegung. So sind sie für alle Beteiligten sofort erkennbar und getrennt von den ursprünglichen Positionen ausweisbar.
Transparenz und Kostenkontrolle
Eine sorgfältige Nachtragsverwaltung hat große Bedeutung für die Projektauswertung. Sämtliche Nachträge werden in ASBwin lückenlos dokumentiert, wodurch jederzeit nachvollziehbar bleibt, welche Zusatzleistungen warum beauftragt wurden. Das schützt Auftraggeber und Auftragnehmer gleichermaßen: Nur was vereinbart und freigegeben ist, wird abgerechnet, unberechtigte Forderungen lassen sich vermeiden. Gleichzeitig fließen die Nachtragskosten unmittelbar in die Kostenkontrolle ein – Überschreitungen des Budgets werden frühzeitig sichtbar, und man kann gezielt gegenzusteuern. Die transparente Darstellung aller Nachtragsstände in Listen und Berichten sorgt dafür, dass am Projektende keine bösen Überraschungen auftreten.
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