Mann arbeitet konzentriert im Büro am Computer mit Leistungsverzeichnis, gelbes Maßband liegt auf dem Schreibtisch
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Gliederungsstufen

Gliederungsstufen bezeichnen die hierarchischen Ebenen, in die ein Leistungsverzeichnis (LV) unterteilt wird – etwa Bereiche, Titel und Untertitel. Durch Gliederungsstufen wird eine Ausschreibung in logische Abschnitte zerlegt, was Übersichtlichkeit und Struktur schafft. Jede Stufe dient als organisatorischer Rahmen für darunterliegende Elemente (z.B. Positionen) und ermöglicht es, Teilsummen und Zuständigkeiten klar zuzuordnen.

Aufbau eines Leistungsverzeichnisses

Die Struktur eines LV kann je nach Projektumfang unterschiedlich tief sein. Bei kleineren Bauvorhaben genügt oft eine Einteilung in wenige Titel als Gliederungsstufe. Größere Projekte hingegen werden vielfach mehrstufig gegliedert – ASBwin erlaubt bis zu sechs Hierarchieebenen wie Kapitel, Bereiche, Titel und Untertitel. So können beispielsweise komplexe Vorhaben in Kapitel und Abschnitte aufgeteilt werden, die wiederum mehrere Bereiche mit diversen Titeln und Untertiteln enthalten. Diese Flexibilität hilft, selbst sehr umfangreiche Leistungsverzeichnisse logisch zu ordnen.

Beispiel

In einem Hochbau-Projekt kann die Struktur nach Leistungspaketen/Losen aufgebaut sein (z. B. Bauhauptarbeiten, Ausbau als Bereiche). Ein Gewerk entspricht dabei in der Regel der Leistung eines einzelnen Unternehmers und wird in der Praxis häufig als eigenes Leistungsverzeichnis (Los) geführt. Unter dem Bereich Ausbau lassen sich einzelne Titel wie Elektroarbeiten, Heizungsinstallation usw. anlegen. Jeder Titel enthält dann die konkreten Positionen (Leistungen mit Mengen und Preisen). Durch diese Hierarchie erkennt man sofort, welche Kosten auf welche Leistungspakete entfallen, und man kann Zwischen-Summen pro Abschnitt bilden.

Zweck und Vorteile einer klaren Gliederung

Gliederungsstufen bringen mehrere Vorteile für Ausschreibungen und deren Auswertung:

  • Übersicht und Lesbarkeit: Eine gut gegliederte Ausschreibung ist für alle Beteiligten leichter verständlich. Planer, Bieter und Bauherren finden sich schneller zurecht, da verwandte Leistungen gruppiert sind. Anstatt einer langen Liste von Positionen ohne Kontext haben Überschriften (Titel/Bereiche) eine sprechende Struktur. Das erleichtert die Prüfung und Kommunikation enorm.
  • Auswertung und Kostenkontrolle: Auf jeder Gliederungsebene können Teilsummen gebildet werden. In der Angebotsprüfung zeigt ASBwin zum Beispiel die Summen je Titel, Bereich etc. getrennt an. Damit ist sofort erkennbar, welcher Abschnitt wie viel kostet. Bei Vergaben kann der Auftraggeber entscheiden, bestimmte Titel als separaten Auftrag zu vergeben. In der Projektabrechnung behält man dank Gliederungsstufen ebenfalls den Überblick, da z.B. Nachträge pro Titel ausgewertet werden können.
  • Flexibilität bei Änderungen: Mit ASBwin lassen sich Gliederungsstufen jederzeit ergänzen oder anpassen. So kann ein LV im Nachhinein weiter unterteilt oder zwei LVs zu einem zusammengeführt werden. Diese Nachbearbeitungsmöglichkeiten sorgen dafür, dass die Struktur mit dem Projekt mitwachsen kann. Selbst Alternativen lassen sich abbilden – etwa als Alternativ-Titel, die bei Bedarf anstelle eines Grund-Titels beauftragt werden können.
  • Standardkonformität: Eine saubere Gliederung ist auch für den elektronischen Datenaustausch nützlich. GAEB-Dateien übernehmen die Hierarchie des LV. Beispielsweise fordert eine starre OZ-Maske in alten GAEB-Formaten oft, dass mindestens ein Bereich und ein Titel vorhanden sind, damit die Positionsnummern (z.B. 1.1.10 für Bereich 1, Titel 1, Position 10) korrekt gebildet werden. Durch Gliederungsstufen bleibt das LV also kompatibel und vollständig, wenn es per GAEB oder Excel-Export weitergegeben wird.

In Summe erhöhen Gliederungsstufen die Nachvollziehbarkeit einer Ausschreibung. Auftraggeber können etwa verlangen, dass Angebote nach bestimmten Titelgruppen aufgeschlüsselt sind, um einen transparenten Preisvergleich zu ermöglichen. Öffentliche Ausschreibungen gliedern LVs häufig nach Kostengruppen oder Leistungspaketen/Losen (ein Gewerk entspricht dabei meist der Leistung eines einzelnen Unternehmers), damit die Bewertung einfacher wird. Für die Bieter wiederum ist klar erkennbar, welche Leistungen zusammengehören, was Eingabefehler reduziert.

Praktische Anwendung von Gliederungsstufen

Für Anwender stellt sich oft die Frage: Wie tief sollte ich mein LV gliedern? Die Antwort richtet sich nach dem Projekt: Verwenden Sie so viele Ebenen wie nötig, aber so wenige wie möglich, um Übersicht zu gewährleisten. Ein Einfamilienhaus-LV kommt vielleicht mit Titeln (z. B. Rohbau, Ausbau) aus. Ein großes Bauprojekt mit mehreren Leistungspaketen/Losen (in der Praxis häufig Gewerke im Sinne der Leistung eines einzelnen Unternehmers) und Bauabschnitten erfordert dagegen zusätzliche Ebenen wie Bereiche oder Kapitel, um die Ausschreibung logisch zu strukturieren. Wichtig ist, konsistente und sprechende Bezeichnungen für jede Gliederungsstufe zu wählen (etwa nach Bauteilen oder Bauorten).

Praxis-Tipp

Gliederungsstufen lassen sich in ASBwin ganz einfach erzeugen. Mit den entsprechenden Funktionen (z.B. Neuer Titel, Neuer Bereich) fügen Sie an gewünschter Stelle einen Gliederungspunkt ein. Die Nummerierung der Positionen passt das Programm auf Wunsch automatisch an, sobald Sie die Gliederung ändern. So brauchen Sie sich nicht manuell um nachfolgende Positionsnummern zu kümmern, wenn Sie z.B. einen Titel dazwischenschieben. Bei Bedarf können Sie sogar mit Platzhaltern arbeiten (Schrittweite 0), um bestimmte Nummernblöcke freizuhalten.

Gliederungsstufen wirken bis in die Ausführungsphase: In ASBwin bildet jedes LV (Verzeichnis) eine eigenständige Einheit, der Angebote und Aufträge zugeordnet werden können. Beispielsweise lassen sich auf Basis einzelner LVs in der Bauabrechnung separate Aufträge verwalten (etwa wenn verschiedene Bauabschnitte getrennt vergeben wurden). Die einmal definierte Struktur bleibt also vom Ausschreibungslauf bis zur Abrechnung erhalten – ein großer Vorteil für das Projektcontrolling.

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